Muss ich für die Operation einen Antrag bei der Krankenkasse stellen?

Nein.

Liegt bei Ihnen eine behandlungsbedürftige Adipositas vor, sodass die Indikation für einen adipositaschirurgischen Eingriff leitlinienkonform gestellt werden kann, ist keine Antragstellung erforderlich.

Grundsätzlich gilt bei adipositaschirurgischen Eingriffen das sogenannte Sachleistungsprinzip. Es besagt, dass das operierende Krankenhaus die Leistung erbringt und die Kostenträger zunächst bezahlen müssen. Im Nachgang können diese die Operationsindikation durch den medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) überprüfen lassen. Wenn keine Übereinkunft im Hinblick auf die Operationsindikation erzielt werden kann und die Krankenversicherung die Kostenübernahme verweigert, muss die operierende Klinik den Rechtsweg gehen, also eventuell sogar gerichtlich gegen die Krankenversicherung vorgehen.

Als Patient/-in sind Sie davon nicht betroffen und es entstehen Ihnen keine Kosten!

Ab wann habe ich ein krankhaftes Übergewicht, leide ich unter Adipositas?

Als Maß für das krankhafte Übergewicht gilt der Body-Mass-Index (BMI). Für die Berechnung des BMI wird das Körpergewicht in ein Verhältnis zur Körpergröße gesetzt. Der BMI berechnet sich aus dem Quotienten aus Körpergewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m²).

Zum Beispiel hat eine Frau mit einem Gewicht von 100 kg bei einer Größe von 1,70 m einen BMI von 34,6. Benutzen Sie einfach den Body Mass Index Rechner unter "Leide ich an Adipositas?"

Ab einem BMI von 30 besteht eine Adipositas ersten Grades, ab einem BMI von 35 eine Adipositas zweiten Grades und ab einem BMI von 40 eine Adipositas dritten Grades. Ab einem BMI von 50 besteht Superadipositas.

Warum muss ein krankhaftes Gewicht behandelt werden?

Eine Adipositas beeinträchtigt die Lebensqualität und senkt die Lebenserwartung um bis zu 20 Jahre, da Adipositas gehäuft mit schweren Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck, Depressionen, Herz-Kreislauf-Leiden, Gallensteinen, Fettlebererkrankungen und Krebserkrankungen auftritt.

Wann kann die Adipositas operativ behandelt werden?

Die operative Behandlung des Übergewichts empfiehlt sich in den Fällen, wo konservative Therapien wie Diäten und Sportprogramme nicht zum Erfolg geführt haben, eine Adipositas dritten Grades vorliegt oder bei einer Adipositas zweiten Grades mit Begleiterkrankungen.

Welche Operationsverfahren gibt es?

Das für Sie passende Operationsverfahren wird individuell für Sie festgelegt. Entscheidende Faktoren sind dafür Ihre körperliche Aktivität, Ihr Alter, eventuelle Begleiterkrankungen und Ihr Essverhalten.

Als Therapieoptionen bieten wir an:

  • den Schlauchmagen (restriktiv)
  • den Roux y Magenbypass (restriktiv und malabsorptiv)
  • den Omega Magenbypass (überwiegend malabsorptiv)

Die Operationen werden endoskopisch, das heißt mit der schonenden, so genannten Schlüsselloch-Chirurgie durchgeführt. Die Operationsverfahren finden Sie detailliert beschrieben unter Operationsverfahren.

Nach der Operation

Nach der Operation werden Sie regelmäßig zu Nachsorgeuntersuchungen einbestellt. Dabei wird kontrolliert, ob Ihr Vitaminstatus ausreichend ist, ob Ihr Eiweißhaushalt ausgeglichen ist und ob Ihre Gewichtsabnahme ausreichend ist. Eine Ernährungsberatung wird Ihnen kurzfristig ermöglicht. Weiterhin werden Ihre Daten, natürlich anonym, in unsere Qualitätssicherungsstudie eingepflegt.

Unsere Abläufe

Wenn Sie an Adipositas leiden und sich mit dem Gedanken tragen, sich operieren zu lassen, können sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen:

info@adipositaszentrum-lohne.de0 44 42 / 8 13 50

Sie bekommen einen zügigen Termin bei unserer Fachkoordinatorin für Adipositas in unserer Sprechstunde um Ihnen die Erkrankung Adipositas und die Therapiemöglichkeiten zu erklären. Auch Ihre ersten persönlichen Fragen können dann besprochen werden. Patienten bei denen eine operative Therapie geplant wird, bekommen die Unterlagen, um die Voraussetzung zur Operation zu erfüllen und einen Termin zu unserem „Adipositas-Seminar“ um die einzelnen OP-Verfahren genau zu besprechen.

Haben Sie die Voraussetzungen zur OP erfüllt, bekommen Sie einen Termin in unserer Sprechstunde zur OP-Vorbereitung und OP-Terminierung.

Folgende Punkte müssen vor einem Eingriff zur Behandlung der Adipositas geklärt bzw. erledigt sein:

  1. Das Ergebnis einer aktuellen Magenspiegelung muss vorliegen.
  2. Sämtliche Nebendiagnosen ( B. Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Arthrose etc.) sollten aufgelistet sein. Die Unterlagen händigt Ihnen Ihr Hausarzt gerne aus.
  3. Ein Ernährungstagebuch über 14 Tage sollte geführt werden. Einen Vordruck bekommen Sie von uns.
  4. Ernährungsberatung(en) und Sportprogramm der letzten 2 Jahre.
  5. Bericht vom Endokrinologen (ob Ihr Hormonstatus normal ist)
  6. Bericht vom Psychologen ( Beurteilung Suchtverhalten, Mitarbeit
  7. Einen aktuellen Medikamentenplan mit QR Code vom Hausarzt.

Vor der Operation muss eine Diät erfolgen um eine Entfettung der Leber zu erreichen, was die OP-Risiken senkt und mache Operationsverfahren erst ermöglicht.

Fragen und Antworten

In unseren Gesprächen mit Patienten werden oft die gleichen Fragen gestellt. Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen. Haben Sie weitere Fragen? Dann kontaktieren Sie uns einfach.